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Gewerbliche Drucker und Pressen

Wo und wie muss ich gewerbliche Drucker und Pressen fachgerecht entsorgen oder recyclen?

  • Praktisch: Nehmen Sie Kontakt zu einem zertifizierten Entsorgungsfachbetrieb oder Maschinenaufkäufer auf. Entfernen und lagern Sie gefährliche Stoffe (Farben, Lösemittel, Öl, Batterien) getrennt in zugelassenen Behältern. Vereinbaren Abholung oder bringen Sie die Maschine zur gewerblichen Annahmestelle eines Schrotthändlers – nicht zum normalen Wertstoffhof für Privathaushalte.
  • Warum: Gewerbliche Maschinen gelten häufig als gewerbliche Abfälle und erfordern fachgerechte Trennung und Behandlung, um Umwelt- und Gesundheitsgefahren zu vermeiden. Regionale Unterschiede möglich: Manche Kommunen erlauben eingeschränkte Annahme nach Anmeldung.

Gelten für gewerbliche Drucker und Pressen die Vorschriften des ElektroG/WEEE und darf ich sie zum kommunalen Wertstoffhof bringen?

  • Praktisch: ElektroG/WEEE regelt Hersteller- und Rücknahmepflichten; für Entsorgung gewerblicher Geräte kontaktieren Sie Hersteller-Rücknahmesysteme, zertifizierte Recycler oder private Entsorger. Bringen Sie gewerbliche Geräte in der Regel nicht ungefragt zum kommunalen Wertstoffhof – diese nehmen meist nur Haushalts-Altgeräte an.
  • Warum: Wertstoffhöfe sind primär für private Haushalte gedacht. ElektroG verpflichtet Hersteller zu Rücknahme-Systemen; für gewerbliche Altgeräte gelten andere Regelungen und Gebühren. Manche Kommunen nehmen Gewerbemüll gegen Gebühr oder Anmeldung an – fragen Sie vorab nach.

Muss ich Druckfarben, Lösungsmittel, Hydrauliköl, Toner oder Batterien vor der Abgabe entfernen und wie entsorge ich diese Reststoffe korrekt?

  • Praktisch: Entfernen Sie vor Übergabe alle Flüssigkeiten und Reststoffe. Sammeln Sie Farben, Lösungsmittel und Öle in zugelassenen, dicht verschlossenen Gefahrstoffgebinden; Toner in verschlossenen Behältern; Batterien separat sammeln und an zertifizierte Sammelstellen oder Rücknahmesysteme geben.
  • Warum: Diese Stoffe können als gefährliche Abfälle gelten und müssen getrennt entsorgt werden, sonst drohen Bußgelder und Umweltgefahren. Toner ist oft separat zu recyceln, Batteriegesetz (BattG) regelt Rücknahme. Regionale Anforderungen und Transportvorschriften (z. B. ADR) beachten.

Brauche ich als Unternehmen einen Entsorgungsnachweis (Nachweis nach Gewerbeabfallverordnung) oder sonstige Dokumentation für die Entsorgung?

  • Praktisch: Ja — für gewerbliche Abfälle sind Dokumentationspflichten üblich. Lassen Sie sich von Ihrem Entsorger einen Entsorgungsnachweis, Begleitschein (bei gefährlichen Abfällen) oder eine Rücknahmequittung ausstellen und heben Sie diese Unterlagen mehrere Jahre auf.
  • Warum: Die Gewerbeabfallverordnung verlangt Nachweise zur ordnungsgemäßen Entsorgung, besonders bei gefährlichen Abfällen. Nachweis- und Aufbewahrungsfristen sowie Details können je nach Bundesland variieren. Ohne Dokumentation drohen Bußgelder und Haftungsrisiken.

Kann ich für die Maschine oder ihre Teile noch Geld bekommen (Schrottwert, Metall, Elektronik‑Rücknahme) oder fallen Entsorgungskosten an?

  • Praktisch: Holen Sie mehrere Angebote ein: Schrottpreise für Metallteile, Ankauf durch Maschinenhändler, oder elektronische Wiederverwerter. Saubere Metall- und Kupferteile bringen häufig Erlöse; kontaminierte oder hazardous-verseuchte Maschinen können jedoch Entsorgungskosten verursachen.
  • Warum: Marktwert hängt von Material, Alter, Funktion und Kontamination ab. Elektronikkomponenten können wertvoll sein, aber wenn Spezialentsorgung (z. B. PCB‑haltige Teile) nötig ist, entstehen Kosten. Regional variieren Preise und Annahmebedingungen.

Können auf digitalen Steuerungen oder Speichermedien sensible Produktionsdaten vorhanden sein und wie lösche ich diese sicher vor Übergabe?

  • Praktisch: Sichern Sie wichtige Daten, setzen Sie Geräte auf Werkseinstellungen zurück und führen Sie sichere Löschung durch (mehrfaches Überschreiben oder spezialisierte Löschsoftware). Bei SSDs, Flash‑Speichern oder gelöteten Speichermedien physische Zerstörung oder zertifizierte Datenvernichtung durch Fachanbieter bevorzugen. Dokumentieren Löschvorgang.
  • Warum: Produktionsdaten, Programme und Passwörter sind sensibel und müssen vor Weitergabe geschützt werden. Ein einfacher Reset reicht nicht immer; industrielle Steuerungen speichern oft persistent. Hersteller‑Tools oder Entsorgungsfirmen mit Zertifikat bieten rechtskonforme Nachweise.

Aus welchen Materialien bestehen solche Maschinen (Metall, Elektronik, Kunststoffe, Gummiwalzen, Glas) und welche Teile sind recyclingfähig?

  • Praktisch: Typische Materialien: Stahl/Guss, Aluminium, Kupfer (Motoren, Leitungen), Leiterplatten (Elektronik), Kunststoffe, Gummiwalzen, Glas/Glasfasern. Trennen Sie grob in Metall, Elektronik/WEEE, Kunststoffe und Gefahrstoffe; geben Sie Fraktionen an spezialisierte Recycler.
  • Warum: Metalle sind sehr recyclingfähig und wirtschaftlich recycelbar; Elektronik benötigt WEEE‑Behandlung wegen Schadstoffen; Kunststoffe sind je nach Typ unterschiedlich verwertbar; Gummi/komplexe Verbunde oft problematischer. Vorbehandlung erhöht Wert und Recyclingquote.

Darf ich die Maschine selbst zerlegen und transportieren oder muss ein spezialisiertes Entsorgungsunternehmen oder Schrotthändler beauftragt werden?

  • Praktisch: Kleinere, ungefährliche Zerlegungen sind möglich, wenn Sie die nötigen Schutzmaßnahmen (PSA, Auffangbehälter) beachten. Bei Gefahrstoffen, schweren Hebevorgängen, elektrischen Bauteilen oder wenn Lärm/Gefahr besteht, beauftragen Sie einen zertifizierten Entsorger oder Schrotthändler mit entsprechender Ausrüstung.
  • Warum: Eigenes Zerlegen kann Kosten sparen, birgt aber Haftungs- und Sicherheitsrisiken sowie Rechtsverstöße (gefährliche Abfälle, Verkehrssicherung, ADR bei Transport). Manche Bundesländer verlangen Fachbetriebe für bestimmte Abfallarten – prüfen Sie regionale Vorschriften.

Welche Umweltrisiken und Gesundheitsgefahren entstehen bei unsachgemäßer Entsorgung (Kontamination durch Farben/Lösemittel, PCB, Schwermetalle) und wie vermeide ich diese?

  • Praktisch: Vermeiden Sie Freisetzung: keine Behälter offen lagern, keine Ablassen in Kanalisation oder Boden, Farben/Lösemittel/Öle in zugelassenen Gebinden sammeln, PCB‑haltige Teile separat kennzeichnen und Fachentsorger beauftragen. Nutzen Sie Entsorgungsnachweise und Schutzkonzepte.
  • Warum: Unsachgemäße Entsorgung führt zu Boden- und Grundwasserkontamination, giftigen Emissionen und Gesundheitsgefahren für Beschäftigte und Anwohner. Alte Maschinen können PCB oder Schwermetalle enthalten. Konsequente Trennung, fachgerechte Sammlung und zertifizierte Entsorgung minimieren Risiken; regionale Vorschriften beachten.